In dieser Unheimlich Mystery Podcast Episode geht es um einen Kryptiden, also ein mysteriöses Wesen, für das es keine Beweise gibt; die gruselige Begegnung mit dem Mottenmann, oder im Original auch Mothman genannt. Es war der 12. November 1966. Fünf Männer hoben gerade ein Grab auf einem Friedhof in der Nähe von Clendenin, West Virginia aus, als eine menschenähnliche Gestalt aus den Baumwipfeln herunter über ihren Kopf hinwegflog. Dies gilt als die wohl erste, aber nicht wichtigste Sichtung des Mottenmanns überhaupt.
Kurz darauf, am 15. November 1966 kam es in Point Pleasant, West Virginia zu der Sichtung, die entscheidend sein sollte, für die Legende des Mottenmanns. Zwei Ehepaare: Roger und Linda Scarberry sowie Steve und Mary Mallette, fuhren gegen 23:30 Uhr durch das Gelände der sogenannten „TNT Area“, einer alten Munitionsfabrik aus dem zweiten Weltkrieg. Linda Scarberry schilderte, dass sie plötzlich vor dem gegenüberliegenden alten Kraftwerksgebäude eine furchteinflößende, menschenähnliche Gestalt von etwa 2 Metern, mit großen Engelsflügeln von ca 3 Metern Spannweite sahen.
Die Spitzen der Flügel seien über die Schultern hinausragend sichtbar gewesen. Das Wesen habe große runde, rot leuchtende und hypnotisierend wirkende Augen von etwa 5 cm Durchmesser gehabt. Der Körper habe kräftig gewirkt, aber weder Arme noch Kopf besessen.
Bei der ersten Sichtung habe die Erscheinung auf einem Hügel gehockt und versucht, sich aus einem Draht zu befreien, in den sich ein Flügel verwickelt hatte. Dann sei die Gestalt unter Staubentwicklung flügelschlagend aufgestiegen und, als die beiden Paare fluchtartig den Bereich verließen, sei es mehrmals über das mit hoher Geschwindigkeit wegfahrende Auto geflogen. Das Wesen sei sehr schnell geflogen und man habe lautes Flügelschlagen gehört. Was interessant ist, da in anderen Berichten häufig die Behauptung auftaucht, es würde lautlos fliegen.
Die Zeugen meldeten den Vorfall noch in der Nacht dem örtlichen Sheriff, der gegen zwei Uhr das Gelände absuchte, ohne jedoch Auffälliges zu bemerken. Bei der Zeugenvernehmung wurden die Ehepaare getrennt voneinander vernommen, alle gaben die gleichen Details zum mysteriösen Wesen zu Protokoll. Am 16.November 1966 erschien dann der erste Artikel zu dieser Sichtung mit der Überschrift :„Couples See Man-Sized Bird… Creature… Something“
Daraufhin brach natürlich die Hölle los und unfassbar viele Menschen gaben an, den Mottenmann ebenfalls gesehen zu haben. Auch die Hauptzeugin Linda Scarberry erzählte, dass sie nach der ersten Sichtung den Mottenmann noch mehrere Male gesehen habe; unter anderem auf dem Dach ihres Apartmenthauses.
Nachdem der Mottenmann nun zu einem Phänomen geworden war, bekam er zusätzliche Attribute zugeschrieben. Angeblich solle er nun scharfe Krallen statt menschlicher Füße haben und seine Größe wurde nun mit 4 Metern angegeben. Außerdem könne sich spontan materialisieren und wieder verschwinden.
Das Gelände der TNT Area wurde also zur Heimat des Mottenmanns erklärt. Die TNT Area hat lauter Bunker, in denen das explosive Material gelagert wurde und auf dem Gelände befindet sich auch immer noch Sprengstoff. Sie ist durchzogen mit Tunnelsystemen und wurde, nach dem es keine Verwendung mehr für die Anlage gab, zum Teil in eine Deponie und zum Teil in ein Wildtierschutzgebiet umgewandelt.
In den 80er Jahren stellte sich dann heraus, dass die Gegend durch das TNT verseucht wurde. Sogenanntes „Red water“ wurde entdeckt, genau das wonach es sich anhört: rotes Wasser, was dadurch zu stande kommt, dass sich bei der TNT Verarbeitung giftige Stoffe lösen und hoch toxischen Scheiß kreiieren, der dann da in der Umwelt chillt.
Interessanter Weise, ist das Gebiet auch weiterhin als Camping und Jagdgebiet ausgewiesen. Was klingt verlockender, als mit Giftmüll vollgepumpte Tiere zu jagen, während man in einer Gegend zeltet in der immer noch Sprengstoff verteilt ist?
Es ist zumindest ideal, um sich als riesiger Mottenmann zu verstecken. Auf den Giftmüll kommen wir dann später noch mal zurück. Es gibt nur wenige Häuser in der Gegend. Eines davon gehörte der Thomas Family. Am 16. November entdeckten sie ein seltsames rotes Licht am Himmel, dass über der TNT Area hin und herflog.
„Es war kein Flugzeug“ war sich Mrs. Marcella Bennet sicher, eine Freundin der Thomas Familie. „Aber wir konnten auch nicht erkennen, WAS genau es war.“ Mrs. Bennet fuhr ein paar Minuten später zum Haus der Thomas Familie und stieg mit ihrem Baby aus dem Auto aus. Plötzlich landete etwas direkt nebn ihrem Auto. „Es sah aus, als würde es am Boden liegen“ erzählte sie später. Ein großes Graues Ding, größer als ein Mensch mit unheimlich leuchtenden Augen.
Mrs. Bennett war natürlich so schockiert, dass sie ihr Baby fallen ließ. Klassische Ausrede beim Jugendamt: „Weshalb hat Ihr Kind eine Platzwunde am Hinterkopf?“ „Das war ehm...der Mottenmann?“. Sie schnappte sich ihr Baby und rannte zum Haus, die Familie uns Mrs. Bennet schlossen sich ein, aber Panik achte sich breit, als der Mottenmann zum Haus schlurfte und in die Fenster hineinsah.
Die Polizei wurde gerufen, aber oh Wunder, als sie ankamen, war der Mottenmann weg. Mrs. Bennet stand noch Monate danach neben sich und hatte Panik attacken und Alpträume. Sie erzählte Ermittlern, dass sie oftmals Schreie wie die einer Frau in der Nähe ihres abgelegenen Hauses am Rande von Point Pleasant hören konnte.
Ein Typ, der über so paranormalen Kram wie UFOs und den Mottenmann schrieb, John Keele, interviewte angeblich über 100 Personen, die den Mottenmann zwischen 1966 und 67 gesehen haben wollen. Die Zusammenfassung daraus war, dass man keinen Flügelschlag hörte und der Mottenmann dazu fähig sei, einfach so nach oben in die Luft empor zu steigen wie ein Helikopter.
Außerdem würde der Mottenmann nicht sprechen können. Vielleicht hatte er aber auch einfach nichts zu sagen. Er würde eher wie eine Frau schreien, oder aber auch: Summen. Ja, Summen (wahrscheinlich „take me home, country roads“).
Doch genug von der Beschreibung des Mottenmannes. Die Frage ist doch: was will er? Exakt 13 Monate nach der ersten Sichtung des Mottenmannes, ereignete sich ein Unglück. Die 681 Meter lange Silver Bridge zwishen Point Pleasant und Kanauga stürtze ein. Die Hysterie um den Mottenmann erreichte damit ihren Höhepunkt. 31 Fahrzeuge fielen in den Ohio River, 46 Menschen ertranken.
Schnell wurden Parallelelen zu einer Sage der Irokesen, der Tuscacora und Wyandot gesehen, die das Erscheinen eines ähnlichen Wesens als Vorboten für Unglück und Not sahen. Der Mottenmann habe durch sein Erscheinen also den Brückeneinsturz angekündigt.
Nach einer vier Jahre andauernden Untersuchung wurden Materialermüdung, Mikrorisse und Rost an einem tragenden Bauteil als Ursachen des Unglücks vermerkt. In Point Pleasant formierten sich übrigens richtige Jagdgruppen, die bewaffnet und mit Spürhunden den Mottenmann suchten.
Nachdem ein Einwohner eindeutig den Mottenmann erschoss, dann aber erkannte, dass er einen der seltenen Virginia Uhus niedergestreckt hatte, ebbten die Mottenmann-Sichtungen seltsamerweise ab. Doch der Mottenmann chillt nicht nur in den USA.
Letzteres ist vor allem interessant, da fünf Mitarbeiter eines Kernkraftwerkes eine mysteriöse Kreatur gesehen haben wollen. Dieses Monstrum sei ein dunkles, kopfloses Wesen mit gigantischen Flügeln und feuerroten Augen. Sie tauften es „Schwarzer Vogel von Tschernobyl“. Einige Monate später ereignete sich das Reaktorunglück.
Man weiß es nicht.
Es gibt außerdem die Mothman Statue in Point Pleasant. Ein Bild davon kannst du dir oben ansehen.
Der Mottenmann ist ein verwunschener TÜV Mitarbeiter, der leider nicht sprechen kann und daher summt oder schreit, um zu erklären, dass die Brücke bröselt. Alle haben jedoch nur Angst vor ihm. Es muss frustrierend sein.
Unheimlich - Mystery Podcast #03Die gruselige Begegnung mit dem Mottenmann Autorin: Franziska Ahorn