1,2,3 und 4; was hat Lou Bega zu tun mit Freddy Krueger? Wow, richtig schlechter Reim, aber wo Schatten ist, da ist auch Licht. Oder?
Falls DU diese Folge gerade zum Schlafengehen angemacht hast.... PEEERFEKT Denn heute geht es um Schlaf-Dämonen, Shadow People, oder auch konkreter: den Hatman!
Vielleicht hast du von den Shadow People gehört, aber selbst wenn nicht: kein Problem, denn mit relativ großer Wahrscheinlichkeit…standen sie bereits in deinem Zimmer.
Mit wem könnte ich diese Wesen der Dunkelheit besser “durchleuchten" als mit meinem heutigen Gast? :
AMELIE!
Amelie, du hast mich schon so einige Male vor Unheil in der Dunkelheit bewahrt. Und jedes mal, wenn ich dich des nachts ängstlich aufscheuche, denkst du dir:
“Franzi! Ich steh jetzt nicht noch mal auf, nur weil du “was gehört" hast, du hast ja wohl n…."
Schatten!
Exakt.
Es geht heute um Schatten, um Menschen, um Schattenmenschen und einen ganz speziellen Schattenmann mit einem interessanten Accessoire.
Wir starten direkt mit einer Geschichte.
Es war Sommer. Ein Pärchen machte Urlaub in einem deutschen Küstenort. Möwen, Meer und Rentner.
Das Paar hatte eine Ferienwohnung in einem der fein aneinandergereihten Mehrparteienhäuser gemietet. Direkt unterm Dach.
Unter ihnen noch zwei weitere Ferienwohnungen. Wer dort aktuell hauste? Unklar, aber ab und an hörte man Türen, die sich öffneten und schlossen, vereinzelte dumpfe Schritte auf dem Billig-Laminat und wirres Gemurmel im Flur.
Unter den Dachschrägen hatte sich zur Sommernacht die Hitze gestaut, also schliefen sie bei offenem Fenster.
Die beiden waren, nach einer Diskussion, ob sie WIRKLICH am nächsten Tag eine Tour mit der Bimmelbahn an der Strandpromenade machen sollten, gerade ins Land der Träume entschlummert, als plötzlich;
Sie schreckte hoch. Das Adrenalin schoss ihr durch den Körper. War sie von ihrem wild schlagenden Herzen erwacht? Oder: war da wirklich ein Geräusch? Ein Rumpeln?
Panik stieg in ihr auf. Eine felsenfeste Erkenntnis schoss ihr in den Kopf: “irgendwer will uns heute Nacht ermorden" Dann sah sie es:
"Etwas steht da im Raum", dachte sie: "nein..JEMAND steht da!" Am Ende des Bettes. Regungslos.
Eine große dunkle Gestalt. Aber die schien an sich nicht bedrohlich, auch machte die Figur keinerlei Anstalten sich zu rühren.
Wild tastete sie nach der Lampe auf dem Nachttisch, den Blick weiterhin auf die Gestalt gerichtet. Doch; sie war in einer fremden Umgebung: “Wo ist hier dieser verfluchte Lichtschalter?"
Während sie aufgeregt rum polterte und nach dem Lichtschalter suchte…
Wurdest DU wach, Amelie, denn diese Geschichte ist UNS passiert. Also mir, denn du hast ja direkt das Licht gefunden und angemacht, auch wenn du keine Ahnung hattest, was ich da etwas panisch vor mich hin brabbelte.
Natürlich war dann nichts mehr zu sehen, im Schein der gammeligen 80er Jahre-Lampe.
Niemand stand da am Ende des Bettes. Es war auch nichts dort im Zimmer, was einen solchen Schatten hätte hervorrufen können.
Du hast mir rückversichert, dass es nur ein schlechter Traum war und nach einer Weile schlief auch ich wieder ein. Bis: kurze Zeit später, Amelie?
“weeeooo—weeeeooo" etwas im Wohnzimmer laut vor sich hin-alarmierte. Natürlich warst du diejenige, die sich mutig dorthin wagte, während ich die Bettdecke bis unter die Augen zog.
Es war eine Funkklingel hinter dem Fernseher in der Steckdose, die wir bisher nicht bemerkt hatten. Wer zur Hölle sollte auch in einer Ferienwohnung bei uns klingeln?
Dann hast du, pragmatisch wie immer, die Funkklingel aus der Steckdose gezogen und auf meine Nachfrage hin noch mal die Wohnungstür überprüft. Spoiler: da war nix.
Du sagtest: “Mörder klingeln nicht" und bist wieder schlafen gegangen.
Durch das offene Fenster hörte ich noch weitere undefinierbare Geräusche und Klappern, bis schließlich auch ich einschlief.
Was war da also passiert? Amelie?
Ich hab’s dir schon gesagt und ich sag es wieder: Shadow people.
Schattenmenschen. Konkreter sprechen wir auch von deren “Anführer" ,wenn man so will, dem Hatman.
Amelie; hat dich schon mal ein Schattenwesen, oder sogar der Hatman höchstpersönlich besucht? Hast du viele Alpträume?
Die Frage, ob es vielleicht auch andere , weniger paranormale Erklärungen für diesen Vorfall geben kann, können wir uns später stellen, wenn wir mehr wissen.
Aber bevor man “mehr weiß" googlet man natürlich.
Und stößt auf die eine Quelle absoluter Wahrheit: reddit.
Und bei reddit, einer Diskussionsplattform oder Forum, wenn man es so nennen möchte, geht’s richtig ab mit den Berichten zu diesem Phänomen.
Ein User schreibt:
“Der Hatman man kam durch ein offenes Fenster in mein Zimmer und machte ein Geräusch wie eine…"
Plastiktüte.
“Als hätte er irgendwas aus Plastik dabei. Mir wurde richtig mulmig und übel.
Nachdem er ins Zimmer kam, trat er an mein Bett heran und attackierte mich. Um mich zu verteidigen, kämpfte ich und drosch heftig auf ihn ein, bis ich ihn aus dem Zimmer vertreiben konnte."
Plastiktüte.. interessant. Vielleicht wie beim Goatman: paranormale Mülltrennung.
Ein anderer User dokumentiert eigene Erlebnisse, der erste Satz fängt jedoch an wie eine klassische Spam-Mail,
Zitat: “Ich habe wertvolle Informationen über den Hatman. und sie könnten zu 100% der Wahrheit entsprechen."
“Ich habe einen Post von jemandem gelesen, der 3 Träume vom Hat Man hatte. Diese Person hatte die Theorie, dass der Hatman ein Unheilsbringer, bzw. Symbol eines bevorstehenden Wandels sein könnte. Als er mich besuchte, hatte ich zuvor Alkohol getrunken und nahm Medikamente ein.
Ich sah ihn sowohl physisch als auch in einem Traum. Als ich ihn in meinem Haus sah, kurz bevor ich einschlief, hatte ich keinerlei Angst.
Aber als der Traum losging, war es jedoch das grauenhafteste Gefühl, das ich in meinem Leben hatte. Danach rührte ich keinen Alkohol mehr an und habe ihn fortan nie wieder gesehen.
Da er das Symbol eines anstehenden Wechsels ist, muss herausgefunden werden, welche Art Veränderung bevorsteht.
Hier sind jedoch einige Dinge, die ich ganz sicher weiß:
Während ich dies schreibe, erinnere ich mich an mehr Dinge aus meinem Traum.
Ich erinnere mich daran, vor seinen Füßen bewusstlos geworden zu sein, nachdem ich versuchte, ihn loszuwerden. Danach wachte ich in einer dunklen Gasse auf und spürte eine Welle purer Bosheit und Finsternis, die meinen ganzen Körper zittern ließ.
Ich war wie erstarrt, meine Haare standen zu Berge. Es war grauenhaft."
Ich glaube ja, dieser Mensch sollte lieber nicht noch mal Alkohol und Medikamente mixen, das klingt einfach nach starken Nebenwirkungen dieses Mischkonsums.
Aber zur Intoxikation und dem Hatman kommen wir später noch im Detail.
Der User spricht am Anfang selbst noch von einem anderen Bericht auf reddit, mit 3 Visitationen und bezieht sich vermutlich auf den Folgenden:
“Ich habe ihn schon dreimal gesehen! Fast jede Nacht werde ich von intensiven Alpträumen geplagt, daher ist es nicht ungewöhnlich, dass ich Dämonen und paranormale Dinge erlebe, nicht ausschließlich in der Traumwelt, sondern auch wenn ich wach bin."
Komischer Standardzustand, aber ok.
“Als ich ihn das erste mal sah, war ich ungefähr 5 Jahre alt. Jetzt bin ich 22, es war also zu einer Zeit als es immer noch relative viele Klapphandys gab. Ich war jedoch 5 und hatte Kein Handy*."
*Absolut unnötiger Sidefact, das Handy spielt keine Rolle in der Geschichte.
Ich erinnere mich sehr lebhaft an ihn. Ich glaube auch nicht, dass es ein Traum war, es war mehr eine Vision oder ich war in der Geister-Welt.
“Ich schlief zusammen mit meinem Vater in seinem Zimmer im Haus meiner Großeltern.
Ich schreckte auf und der ganze Raum war hell erleuchtet von einem roten Licht. Ich schaute nach rechts und sah, wie der Hatman… “
Amelie? Du hast ja jetzt gehört, was der Hatman so macht… also was glaubst du?
“Ich sah, wie der Hatman in der Kommode meines Vaters wühlte.
Kurze Zeit beobachtete ich ihn, ohne dass er mich bemerkte. Doch dann, ganz langsam, drehte er seinen Kopf zu mir und er strahlte dabei etwas so Furchtbares aus, dass ich vor Angst erstarrte.
Ich sah meinen Vater im Bett neben mir, aber ich konnte mich nicht bewegen. Der Hatman war nur noch einige Zentimeter von mir entfernt.
Ich erinnere mich genau an den großen schwarzen Hut und den langen Trench Coat. Kurz bevor er mich erreichte, löste er sich einfach in Luft auf.
Natürlich hat das einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Vor ein paar Monaten sah ich ihn wieder. Diesmal direkt zweimal und es war dasselbe Gefühl des Beobachtetwerdens und dieses Gefühls der Angst, die er ausstrahlte.“
Ich habe noch eine seeeehr ähnliche Story wie diese in einem Youtube-Kommentar entdeckt. Sehr ähnliche Geschichte, aber ich glaube es sind 2 verschieden Leute, denn diesmal fehlt die Abhandlung über Klapphandys hah..:
“Als ich 5 war, schlief ich im Bett meiner Großmutter. Mitten in der Nacht schlich ein Schattenwesen durch das Zimmer. Es ging an der Kommode auf und ab und nahm Dinge von und aus der Kommode. Es nahm die Dinge hoch, als würde es sie inspizieren und dann legte es sie zurück. Ich war starr vor Angst und zog die Decke zum Gesicht hoch.
Weil es mich gehört hatte, hielt das Schattenwesen inne, schaute mich an, starrte für eine Sekunde und nahm dann wieder Dinge der Kommode, um sie sich anzuschauen.
Ich erinnere mich nicht, wie ich einschlief, aber am nächsten Tag sagte meine Großmutter, dass jemand ihren Schmuck durcheinander gebracht hätte.
Als Kind war ich in absolutem Schockzustand, weil es bedeutet, dass ich das Ganze nicht geträumt hatte. Heute bin ich 37 aber ich erinnere mich, als sei es gestern gewesen."
Wir lernen schon mal 2 Sachen:
Aber: was macht der Hatman oder Schattenwesen generell, und im Speziellen: an Kommoden? An Wäsche schnüffeln, glitzernden Schmuck begutachten?
ODER, meine erste Theorie: fehlt ihm einfach der Rest an Klamotten, um sein Outfit zu komplettieren?
Ist das der Grund, warum man nur Hut und Trenchcoat erkennen kann?
Weißt du wer ihm helfen könnte, Amelie? Der Moderator von “Schauder Queen" Guido Maria Hatman
Also, erscheint uns der Hatman in unseren Schlafzimmern und ist einfach ultra genervt, weil wir eigentlich bei ihm sind und ihn in seiner Umkleidekabine beobachten?
Vielleicht sollten wir so kleine Anziehpüppchen vom Hatman machen. Aus Papier, weißt du? Er scheint ja kein Volumen zu haben, er ist nur Schatten.
Noch eine “wahre" Geschichte: “Seit ich ein Kind bin, habe ich die schwarzen Schattenwesen gesehen und mit ihnen interagiert, in ganz unterschiedlichen Häusern.
Auch bis vor ein paar Jahren in dem Haus, in dem ich aktuell noch wohne. Ich bin inzwischen Anfang 50 und sie erschienen mir nicht nur in Häusern oder Wohnungen, in denen ich lebte, sondern auch in solchen, in denen ich zu Besuch war.
Keine dieser Schattenwesen hatten einen Hut. Manchmal stehen sie nur im Raum, manchmal erscheinen sie direkt am Bett. “
Soweit, so para-Normal.
“Dann muss ich mit ihnen Kämpfen, während sie versuchen mich aus dem Bett in die Finsternis zu ziehen"
Okay, das wurde sehr schnell sehr dramatisch. “Ich hab mir immer gedacht, dass die Schattenwesen einfach ne komische Sache sind, mit der ich allein bin. Ich wusste nicht, dass andere sie auch kennen, bis ich eine Doku darüber bei Netflix sah. Ich dachte, ich spinne, als viele der Details mit meinen übereinstimmen, mir war nicht klar, dass es ein weitverbreitetes Phänomen ist."
Eine Sache die ich nicht verstehe: was würde mir mehr Angst machen: Schattenwesen, die nur ich sehe und das mein Leben lang, die sogar versuchen, mich aus dem Bett zu zerren.
Oder: dass es dann doch vielen Leuten so geht und es dadurch evtl. nicht so einfach (oder eben einfacher) als eine Art Traum oder Ähnliches erklärt werden kann?
Fassen wir kurz zusammen, was den Hatman, den offensichtlichen Anführer der Schattenpersonen, so ausmacht.
Seit den späten 2000ern berichten Menschen sehr konkret von dem Hatman als definierbarer Figur. Die Beschreibungen weichen meist kaum voneinander ab.
Diese geteilte Vorstellung ein und der selben Figur, vor allem, dass es sehr konkret beschrieben wird, macht das Ganze für mich so interessant.
2008 Hat Timothy M. Brown Jr. einen Blog gestartet: The Hatman Project Er beschreibt dort auch seine eigene Motivation, sich des Themas anzunehmen: Die Erscheinung des Hatman, als er ein Teenager war, in den 90ern.
“Was ich sah, ergriff mich mit Furcht. Der Hatman hat keine erkennbaren Gesichtszüge oder irgendetwas. Ich konnte keinerlei Augen sehen, keine Nase, keinen Mund. Nur Dunkelheit. Er sah aus wie ein Schatten, nur wesentlich, wesentlich dunkler. Er trug einen Hut mit weiter krempe und einen langen Mantel, einen Trench Coat, der bei jeder Bewegung mitging."
Seit 2008 sammelt er daher diese Art Geschichten auf seiner Website. Oftmals wird die Erzählung vom Hat man als “Creepypasta" bezeichnet.
Aber wenn man es dieser Kategorie zuweisen will, muss man in Betracht ziehen, dass es eine der ältesten Creepypastas sein muss, vermutlich sogar älter als die Fähigkeit der Menschen, Ideen überhaupt in Schriftform festhalten zu können!
Also etwas, das wir vielleicht eher als Mythos oder sogar Kultur bezeichnen.
Apropos Kultur des Schatten oder der Schattenwesen:
in einem Text namens "der Schatten im Volksglauben" von Dr. F. Pradel aus dem Jahr 1904, habe ich eine Stelle gefunden, in der es darum geht, wie man sich früher die unbegreiflichen Dinge der Welt erklärte:
Die Träume z.B.
Wie konnte man z.b des Nachts von anderen “besucht" werden?
Also wir sprechen jetzt in diesem Beispiel von normalen Träumen, in denen einfach andere Leute vorkommen, nicht von Schlafparalyse oder fancy schlaf-störungs-shit.
Wie konnten diese nächtlichen Besucher also vorbeikommen, wenn sie in Wirklichkeit unfassbar weit weg lebten?
Oder auch: gar nicht mehr lebten?
Die Antwort ist simpel: nur etwas mit keinem, oder seeehr geringem Eigengewicht, leicht wie eine Feder, oder wolkenartig, könnte diese Distanz so flott überwinden, also:
Amelie???: Schatten, genau!
Denn, so wird auch in diesem alten Text weiter angeführt,; der Schatten einer Person, wurde seit früher Zeit in sehr vielen Völkern der Welt als Inbegriff der Seele gedeutet.
Man glaubte teilweise, dass sich der Schatten, also die Seele, im Sterben vom Körper löst und weiterzieht, in die jeweils nächste Destination nach dem Tod, sei es jetzt Hades bei den Griechen oder sonstige Unter- und Überwelten.
Kurzer Ausflug in die Hades-Bubble: Die Seelen, also Schatten, sollten gänzlich unverhüllt sein, damit die Totenrichter des Hades nicht von schönen Körpern, Verwandschaftsverhältnissen oder Reichtümern abgelenkt würden.
Waren also nackte Schatten.
Das letzte Hemd hat keine Taschen, sagt man ja auch. Vielleicht, weil man nach dem Tod ein Nackedei ist, wäre doch logisch.
Im germanischen Glauben sind Geister und Elfen als schattenlos betrachtet worden, in der Schweiz war der sogenannte Mittags-Geist ohne Schatten.
Sowohl germanisch und neuseeländische Feen als auch elbenartige Geister sind schattenlos.
Wenn man diesen neuseeländischen Wesen Dinge als Opfergabe anbietet, dann nehmen sie sich davon nur: den Schatten.
Können wir mal n Schatten von absnacken.
Laut alt-russischem Volksglauben hat der Teufel keinen Schatten, bei den Persern hingegen waren es ihre Heiligen, die keine Schatten werfen.
Vielleicht werfen einfach beide keine Schatten oder; des einen Teufel ist des anderen Heiliger. (explosionsgeräusch whaaat?)
Geister hingegen haben laut dieser Lektüre: ??? AMELIE?
natüüürlich einen Schatten.
Findest du das logisch, Amelie?
Ich nicht. Wenn Geister an sich einen Schatten hätten, also wie lebende Menschen, müssten sie einen Körper haben. Sie sind ja aber nur "Geist" also nur Seele.
Oder aber diese helle Erscheinung / Bettlaken ist ihr Körper und das Leben nach dem Tod geht immer weiter und weiter..der Schatten des Schatten zieht ewig weiter. Shadows all the way down.
Aber wie gesagt; nicht nur die Schatten der Verstorbenen ziehen umher. Die aktuell Lebenden haben selbstverständlich auch einen Schatten. Richtig, Amelie?
Falsch. Bzw. “kommt drauf an" Es gibt verschiedene Bräuche, die sich zumindest um 1904 in verschiedenen Teilen Deutschlands und auch in slawischen Ländern gehalten haben.
Es gab wohl eine Sitte, so wird es hier beschrieben, Zitat:
"Während der Nächte, in denen der Mensch mehr als eine Frage an das Schicksal frei hat, während der zwölften" (kleine Anmerkung: hiermit sind sicher die Rauhnächte gemeint, wer sich beim Frieren im Winter gruseln will, kann dazu noch mal Folge 5 anhören).
Also: “während der zwölften, versammeln sich die Familienmitglieder in einem dunklen Zimmer. Dann wird eine Kerze angezündet. Und "wer nun seinen Schatten an der Wand nicht sieht, der muss in diesem Jahr sterben."
Dazu zwei Dinge: Die Formulierung “wer nun seinen Schatten an der Wand nicht sieht" ist missverständlich.
Bedeutet das, wenn ich selbst keine Schatten werfe, weil hinter mir z.b. einfach keine Wand ist, dann bin ich bald dran?
ODER; Wenn ich meinen eigenen Schatten einfach nur nicht sehen kann, weil ich zu arthritisch bin, um einen Fahrschulstyle-Schulterblick zu machen und meinen Schatten zu sehen, oder ich nachtblind bin und eh nix sehe, dann trifft es mich als nächstes?
So oder so, Leute, die bald sterben, sehen nicht ihren eigenen Schatten. Haben sie damit auch keine Seele mehr? Der Körper folgt dem Schatten ja nur nach.
Zweite Befremdlichkeit dieser Sitte: WER um alles in der Welt, hat gedacht “geiles Partyspiel, wir sitzen alle in einem dunklen Raum und schauen, wer als nächstes stirbt."
Selbst bei Ouija und co. ist doch das oberste Gebot “niemals fragen, ob einer stirbt" und hier ist das die einzige Prämisse des Spiels.
Gab ja aber sonst auch nix zu tun in kalten Winternächten: “Uno" war ja noch nicht erfunden.
Aber genug der Historie, wir widmen uns wieder den “Schattenseiten" der Shadow people bzw. des Hatman.
nämlich den:
DROGEN. Genauer gesagt: Benadryl.
Geschichte eines Reddit Users:
“Wenn ich 45 Benadryl nehme, einschlafe und wieder aufwache, hüpft der Hatman auf meinem Bett herum."
Die Aussage find ich jetzt persönlich vielleicht weniger seltsam, als es sein sollte, aber was hat es denn nun mit Benadryl auf sich? Und warum nennen manche ihn deswegen auch den “Benadryl-Man"?
Im Netz findet man häufig diese Verquickung des Hatman mit dem Konsum bzw. Missbrauch von DPH - Diphenhydramin.
DPH ist der aktive Stoff in “Benadryl", das ist der US-Markename eines dort rezeptfreien Anti-Histamins, auf Deutsch: Anti-Allergiezeug.
In Deutschland wird der Stoff eigentlich nur noch gegen Übelkeit, Erbrechen und als Beruhigungsmittel verwendet und ist hierzulande verschreibungspflichtig.
Nebenwirkungen sind: Müdigkeit, Lichtempfindlichkeit, Sehstörungen, das Heraufbeschwören des Hatman und Mundtrockenheit.
Aber es liest ja einfach niemand die Beipackzettel. hust-hust.
Amelie, ich hab dir aus diesem Grund (also den Zettel nicht zu lesen) auch schon mal viiiiiiiel zu viel Schmerzgel auf die Schultern gerieben, hast du, neben der Tatsache, dass dir richtig übel wurde, den Hatman gesehen?
Es ist jedenfalls nicht verwunderlich, dass die eine Person aus einem der ersten Posts davon sprach, den Hatman nach Alkohol + Medikamenten gesehen zu haben.
Und weil einige Leute nicht nur richtige Hatman-Fans sondern schlicht: Drogenfans sind, gibt es den Reddit Sub: /r/ilovedph
Dort posten Leute ihre Trip Reports, also Berichterstattungen davon, was sie erlebt haben, nachdem sie ne viel zu große Menge DPH zu sich genommen haben.
Der Hatman ist dadurch eher Inside-Joke und Maskottchen geworden.
Die meisten Menschen scheinen die Storys über den Hatman nicht allzu ernst nehmen, wie man an den Beiträgen dieses Subreddit sieht:
“Wie verkaufe ich meine Seele an den Hatman? Als Gegenleistung möchte ich unbegrenztes Benadryl"
Spoiler: die Antworten sagen: “so läuft das nicht, Diggi"
Aber auch ganz alltägliche Probleme werden diskutiert:
“Der Hatman hat Hunger, also bestellen wir Chinesisch. Jetzt weiß er nicht, was er bestellen soll, was sind eure Empfehlungen?"
Und hier mal ein Trip-Report von einem User, der mal eben 1400mg DPH geworfen hat:
“Ich hab ZU viele Geister gesehen. Sie hatten Konversationen mit mir und als ich versuchte, sie zu berühren, lösten sie sich in Luft auf. Verrückte Scheiße Alter, der Hatman kam in mein Zimmer und bot mir eine Zigarre an. Als ich sie entgegennehmen wollte, verschwand sie einfach. Crazy AF" Wer sich bis hierhin noch nicht gedacht hat, dass der Hatman eine Gestalt des Unterbewussten ist und dem das auch nicht bei dem Wort Zigarre auffällt, der sorgt dafür, dass Freud im Grabe rotiert, wie das befremdliche Kind der Nachbarn am offenen Fenster, das wir aus der Küche sehen können, weil die keine Vorhänge haben. Manchmal sieht man das beim Braten auch nur aus den Augenwinkeln.. genau wie den Hatman.
Schön fand ich jedenfalls auch diese künstlerischen Kuriositäten im Forum.
Hier also eine der vielen liebevollen und ganz zauberhaften Zeichnungen der User, die den Hatman als Motiv haben mit dem Titel:
Hatman Giving birth (laying eggs)“Ooookaaaay…" hör ich dich schon sagen..
Amelie: ok.
Amelie: “Die Leute, haben ganz einfach Alpträume"
Amelie, was bedeutet “Alptraum" eigentlich?
Alp-Träume haben nichts mit dem Gebirgspanorama zu tun.
Im Duden steht die Schreibweise mit B oder P im Albtraum gleicherweise beieinander. Der Begriff “Alb" bzw “Elb" kommt ursprünglich von… na AMELIE?
Elf, also Elfen; richtig.
Albtraum bedeutet “Elfentraum". Hach wie süß, oder?
Nicht.süß.
Die Elben/Elfen waren Schuld, wenn man schlechte Träume oder sonstige Schlafstörungen wie z.b. eine Schlafparalyse hatte.Der Begriff “Nachtalb" ist dabei eine moderne Variante des Nachtmahr Begriffs.
Verschiedene Länder haben verschiedene Namen für diese Wesen.
Das wohl im wahrsten Sinne des Wortes “prägendste" Bild zu dem Thema, das die meisten von euch kennen werden, ist wohl der “Nachtmahr" von Johann Heinrich Füssli von 1781.
Von diesen alptraumhaften Gemälden hat er verschiedene Varianten kreiert. Bilder zu dieser Episode könnt ihr wie immer auf www.unheimlichpodcast.de oder beim unheimlichpodcast Instagram account begutachten.
Amelie wie findest du das Bild?
Man sieht unter anderem eine Frau. schlafend, tot, paralysiert, keine Ahnung, sie liegt mit geschlossenen Augen auf dem Rücken und hat die Arme “ganz entspannt" nach hinten überstreckt.
Auf ihr thront ein Nachtalb. Genauer gesagt sitzt er, wie eine fette Katze, auf ihrem Brustkorb und schaut sie über seine Schulter blickend an, als wollte er schalkhaft sagen “oooch, bekommste schlecht Luft, ja?"
Der sogenannte Alpdruck, also die Beklemmung, weil da so ein Alb auf einem hockt, ist natürlich der Grund für den Alptraum und das schlechte Schlafen.
Das hier sollte dir gefallen, Amelie: Weil es als ganz reale Möglichkeit angesehen wurde, dass manch einer sich selbst formwandelnd in einen Alb morphed, um dann Leuten unruhige Nächte zu bereiten, wurde der Ritt als “Mahr" in den alten norwegischen Christenrechten durch Paragraph § 46 unter Strafe gestellt.
Nochmal zum Gemälde des Nachtmahr. Denn hinter der Frau und dem auf ihr thronenden Nachtmahr, schaut, ebenfalls fast geisterhaft, aber eher bleich und “ent-geistert" ein Pferd durch einen Vorhang diese Szenerie an. Als Kind war ich schon fasziniert von diesem Bild, habe aber nie verstanden, warum da ein Geister-Pferd so verstört glotzt.
Ne Idee, Amelie?
Vielleicht weil es selbst ein Alb ist, vielleicht aber auch weil der Alb-Druck, den so ein Nachtalb auslösen kann, wenn er einem auf dem Brustkorb sitzt, eben nicht das einzige ist, was ihn so nervig macht. Der Alb erfreut sich auch daran, Pferde zu nerven!
Vor Allem die Variante, in der es vorm Alb noch ursprünglicher als “Mahr" bezeichnet wurde. Denn Alb, Mahr, Mahrt, Moort, sind viele altertümliche Synonyme für ein und das selbe Phänomen bzw. Wesen.
Es gibt also die oder den “Moort" also M-O-O-R-T. Oder Auch Moor, oder Mahrt. Hierbei ist das Geschlecht meist dem Opfer entgegengesetzt, aber ein Mahrt kann auch sächlich sein, dann geht man allerdings davon aus, dass es kein Mensch ist, sondern, z.B…. Amelie? Ein “Strohhalm"
Oftmals beschrieben als teilweise nackte, wunderschöne, aalglatte Person. Aalglatt, stell ich mir eher alienmäßig vor, aber ok.
In den Niederdeutschen Sagen wird daher das atemberaubende rumhocken aufm Brustkorb, also der Albdruck, auch als“moort-Reiten" oder “mahrt-Reiten", bezeichnet. Die Mahrt kommt weder durch Türen noch Fenster rein, sondern nur durch winzige Löcher und Ritzen, Schlüssellöcher etc. Manchmal ist sie in Gestalt einer Raupe, einer weißen Maus oder eines Wiesels. Aber auch als Birne, Apfel, Nadel oder wie gesagt Strohhalm aber auch als Rauch.
Meine Vermutung: man wollte die Leute schon damals dazu bringen, ihre Häuser besser abzudichten, um Energie zu sparen. Vorbildlich. Vielleicht sollten wir diese Geschichten wieder einführen. Wie Märchen früher. Wenn du dein Haus nicht energetisch sanierst, kommt des Nachts die Mahrt vorbei.
Und nun noch mal zum Gemälde des Nachtmahrs. Warum Pferd? Weil auch sie von der Moort gequält werden. Das erkennt man am folgenden Morgen an den sogenannten “Moorklatten" also an verfilztem Haar.
Amelie, unsere Katze ist vielleicht nicht putzfaul, sie wird eindeutig im Schlaf von der Mahrt gequält.
Ebenso unter den Opfern: Bäume. Dort hinterlässt sie dann “Moorquasten". Besonders in den Baumwipfeln der Birken zu finden.
Doch keine Bange: Man kann dem Ganzen relativ simpel ein Ende bereiten!
Wenn man den Namen des Opfers oder den echten Namen der Mahrt selbst ruft, kann sie gezwungen werden, ihr Treiben zu beenden, bzw, wachen manche Opfer dadurch auch oft auf.
Das ist übrigens die sehr eindeutige Parallele zum Hatman! Oder dazu, dass man, wenn man wach ist, meist nicht mehr träumt.)
In Teenie-Serien der 90er sieht man manchmal beauty Queens mit Handschuhen schlafen. Mir wurde von styling-affinen Menschen berichtet, dass so die Creme über nacht besser einwirken und die Hände samtweich machen kann. Aber NUN kennen wir den wahren Grund.
Denn wachen die Opfer der Mahrt auf, können sie sie aufgrund ihres aalglatten Körpers meist nicht packen.
Ausschließlich der weiblichen Mahrt wird nachgesagt, sie komme über das Meer gefahren aus “Engelland".
Dabei schwimmt sie auf ner “Molle". Als Segel kommt eine “Schwinge" und als Ruder ein “Siebrand" zum Einsatz.
Fragt mich bitte nicht, was irgendeines dieser Worte heißen soll, keine Ahnung, ich reihe sie nur so aneinander wie sie da stehen.
Wird ihr selbstgebasteltes Boot, das offenbar ein Amphibienfahrzeug ist, weil sie es auch an Land verwenden kann..also wird das umgestoßen, dann kann sie es nicht allein wieder aufrichten.
Sie fragt und bittet dann um Hilfe von anderen.
In manchen Sagen beklagt sie auch oft, dass jemand ihre Reiseuntensilien versteckt habe, obwohl sie doch abfahren wolle.
Sie jammert dann, dass sie ihre Mutter aus Engelland rufen hört und heim will.
Schlechter Akzent: “Oh dear, won’t you come home and have nica cuppa tea? stop harassing those people and their horses"...
Spaß, nicht England ist gemeint sondern “Engel-land". logisch.
Wer ihr die fehlenden Gegenstände dann bringt, dem verspricht sie viel Kleidung und Stoffe.
Das klingt wie ein Videospiel-NPC mit einer Quest oder aber auch wie eine Person im Auslandsjahr, die sich vollkommen überschätzt hat mit light-weight-backpacking im schrabbeligen Thailandhostel.
Incubus, von incubare also “ausbrüten". (“Hatman laying eggs" sag ich nur)
Der Incubus paart sich nachts mit schlafenden Frauen, ohne dass sie es merken. Die weibliche Variante davon nennt man: Succubus.
Sie ist die Angela Ermakowa unter den Alben, denn ihr wirft man auch… Amelie? paranormalen Samenraub vor.
Sehr praktisch, wenn Sexualität inkl. erotischer Träume so verpönt sind und man einen externen, notgeilen Alb verantwortlich machen kann
Laut der in Seattle sitzenden Sleep Foundation, hat mindestens eine von 5 Personen schon mal eine Schlafparalyse erlebt.
Manche leiden häufiger darunter, ich hatte als Kind mindestens 3, die ich voll bewusst erlebt habe, als Erwachsene hatte ich nur eine, die ich wirklich als klassische Schlafparalyse bezeichnen würde. Das im Urlaub zähl ich nicht dazu.
Die Schlafparalyse lässt die Grenze zwischen Wachsein und Schlaf verschwimmen. Sie gehört zu einer von vielen Schlafstörungen, auch Parasomnie genannt.
Man ist sich bei der Schlafparalyse seiner Umgebung bewusst, aber leidet unter einem Zustand der temporären Paralyse, einer Muskelatonie. Man verliert also kurzzeitig die Muskelkontrolle. Liegt da, fühlt sich meist absolut wach, kann sich aber nicht rühren.
Die Lähmung des Körpers im Traum hat eigentlich einen sehr sinnvollen Grund. Während des Schlafs tritt der Körper immer wieder in die REM-Phasen ein. REM steht für Rapid Eye Movement, also wenn man sieht, dass Menschen oder Tiere träumen, geht das einher mit dem schnell hin- und her bewegen der Augen unter den geschlossenen Augenlidern.
Innerhalb unserer Träume bewegen wir häufig unseren Traumkörper. Bei unseren Katzen habe ich jedoch auch oft gesehen, dass sie sich beim Träumen weiterhin leicht körperlich bewegen. Sie zucken mit ihren Pfoten und ziehen ihren Mund zusammen, bewegen die Ohren, manchmal schnattern sie sogar.
Wenn wir Menschen aber alle Bewegungen im Traum auch tatsächlich körperlich ausführen würden, hätten wir ein riesiges Problem. Vermutlich deswegen gibt es in dieser Zeit eine Abschaltung zwischen dem Traumerlebnis und der Ausübung der Muskelkontrolle.
Während des Träumens ist der Frontallappen meist eher wenig bis gar nicht aktiv. Unser “Unterbewusstes" tritt in dem Sinne in Träumen vor allem deswegen zu Tage, weil unsere, im wahrsten Sinne des Wortes, “vorgeschaltete" Kontrollinstanz, die auch die Konsequenzen unserer Taten zuvor abwägt, nicht richtig hochfährt.
Das kann im Falle extremen Schlafwandelns sogar tödlich sein. Man stelle sich vor, dass die Muskelkontrolle nicht unterdrückt wird, der Frontallappen aber dennoch auf Standby läuft und wir ohne Planung, ohne Kontrollinstanz träumend ausagieren, was sich in unserem Kopf für Filme abspielen. Es wurden schon Menschen als nicht schuldfähig betrachtet, weil sie von Gewalt träumten und schlafwandelnd die Person im Bett neben sich ermordeten.
Dann gibt es noch Theorien darüber, warum der Hatman denn an seinem Hut zu erkennen sei. Thematisch geht es dabei um Indigene Völker.
Interessant is nämlich, dass potentiell Bedrohliche, also das Fremde, in eher abgeschieden lebenden Völkern, vor allem an einer Sache festgemacht wurden.
Aus der Ferne erkannte man die Fremden nämlich mitunter an deren fremdartiger Kleidung, allen voran: an den fremd wirkenden Hüten!
Hüte waren und sind also ein definierendes Merkmal, um Zeit und Herkunft zu bestimmen. Wenn wir Leute mit komischen Hüten sehen, denken wir auch schnell an historische Bilder, oder an Leute die dadurch hervorstachen: Michael Jackson und Roger Cicero.
Ob jetzt in
Syrien, Japan, Griechenland, Neufundland, oder sogar der Artkis. Das Phänomen wird erst zu einer einheitlichen Figur, weil die Erzählungen des nächtlichen Schreckens so viele Gemeinsamkeiten haben.“Die Wissenschaft" weiß angeblich nicht, warum sich so viele Kulturen "einig" sind bei diesem Erleben. "Einig" ist hierbei aber auch ein wirklich dehnbarer Begriff. Denn klar: Albträume kennt wohl jeder Mensch in der Geschichte der Menschheit.
In welche Form man diese Wahrnehmung dann aber gießt, sei es z.B während eines Alptraums oder einer Schlafparalyse, ist dann vermutlich kulturellen Einflüssen geschuldet.
Manch einer sagt, das Ganze sei schlichtweg ausgedacht, eine Folge von zu viel Horrorfilmen. Ja UND nein.
Natürlich lässt sich der Hatman, zumindest nach 1984 mit dem eingebrannten Bild der Figur des Freddy Krüger aus Nightmare on Elm Street erklären.
Aber es erklärt nicht, was davor geschah. Denn, Amelie. Rate mal, wodurch die Figur des Hut- und Klingenhandschuh tragenden Freddy Krüger inspiriert wurde. Dazu kommen wir jetzt.
Fand das Lied als Kind deswegen schon super creepy, was, wenn Gott mal nicht will?
Unabhängig von Göttern, trug sich folgende Geschichte tatsächlich zu: In den 1980er Jahren in den USA.
Zu der Zeit lebten dort ca. 35.000 laotische Angehörige des Volkes Hmong als Flüchtlinge, nach dem sie die USA im Krieg gegen Vietnam unterstützt hatten.
Die Hmong stammen aus einer eher isolierten Kultur, ähnlich der Strukturen indigener Bevölkerung Nordamerikas. Nur wenige von ihnen sprachen Englisch. Und die meisten schafften die kulturelle Anpassung an das Leben in den USA daher nur mit Mühe und Not.
Ein kleiner Teil der Hmong war zum Christentum oder dem Buddhismus konvertiert, der Großteil hingegen war religiös ihrem früheren, animistischen Glauben verbunden, der Überzeugung, dass sowohl lebende Wesen, als auch für uns unbelebte Objekte eine Seele haben. Geister und Manifestationen der Seele spielten bei ihnen also eine große Rolle.
Zwischen 1977 und 1983 starben in den USA jedoch über 70 dieser jungen, zuvor scheinbar gesunden, meist männlichen laotischen Flüchtlinge auf mysteriöse Weise: Im Schlaf.
Dies rief in Folge natürlich das Federal Center for Disease Control auf den Plan, welches die Todesfälle untersuchte.
Die Patholog*innen hatten auf die Schnelle zunächst nur eine Antwort….. AMELIE?
Herzinfarkt genau.
“Sudden Unexplained Nocturnal Death Syndrome" Also kurz: SUNDS. Auffällig hierbei ist, dass es diese Vorfälle nicht nur bei den Hmong in den USA gab, auch in ihrer Heimat und in verschiedenen asiatischen Ländern ist der plötzlich nächtlich eintretende Tod vorher gesunder Menschen bekannt.
In Japan nennt man diese Vorfälle “pokkuri", im Philippinischen heißt es “Bangungut", Thailand kennt es als “Lai Tai" und auch Hawai kennt die “Dream Disease"
Es liegt daher nahe, dass diesen Vorfällen des “plötzlichen unerklärlichen nächtlichen Todes - Syndrom" eine Art genetische oder auch ernährungs- bzw. kulturbedingte Komponente zugrunde liegen könnte.
Oder ist es so, wie ein Gerichtsmediziner damals der New York times berichtete, als er direkt nacheinander mehrere dieser Toten eingeliefert bekommen hatte:
“Ich weiß, woran sie nicht gestorben sind. Sie starben nicht an einem Kopfschuss oder einem Messerstich ins Herz, sie fielen nicht vom Dach und sie wurden nicht vergiftet. Wir führten eine Autopsie an jedem Fall durch es ergab sich immer genau nichts." In dem Artikel wird weiter gemutmaßt, dass sie sich vielleicht alle zu Tode erschrocken haben.
Dort geht es auch um Befragungen von Angehörigen und Überlebenden solcher SUNDS Vorfälle. Letztere berichteten vo rallem von vorherigen Alpträumen und dem Gefühl einer Entität, die sich teilweise auch auf die Brust der Betroffenen setzte und sie so vom Atmen abhielt, dem Dab Tsog. Der Hmong-Variante des Nachtalbs.
Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass Wes Craven, sich in den 70er und frühen 80er Jahren von diesen Berichten in verschiedensten US-Medien bewusst oder unbewusst zu seinem nightmare on Elmstreet und dessen Hauptfigur Freddy Krüger inspirieren ließ. Der wiederum als Blaupause für den Hatmans dienen konnte.
Damit schließt sich der endlose Kreis: Henne & Ei oder: Tod-im-Schlafsyndrom & Alb: was kam zuerst?
Berichtet die Legende des Dab Tsog der Hmong & seinen anderen Verwandten nur von den unerklärlichen Todesfällen, die z.B einer Art tödlicher Schlafapnoe geschuldet sind? Oder erschrecken sich die Menschen wirklich zu Tode, weil bei ihnen der Dab Tsog, des nachts umher schleicht und ihnen den Atem raubt?
Ich hab viele FRAGEN:
Macht der Hut den Hatman unheimlicher? Versteckt er, wie manche sagen, nur etwas sehr Grauenvolles darunter? (z.b ins Haar rasierte Motive seines lieblings-Fußballvereins?)
Warum soll es ein Hut mit weiter Krempe sein, wenn das Furchtbarste, was ich mir huttechnisch vorstellen kann, ein Fedora ist? Siehe Lou Bega, siehe princess charming, siehe deutsches myspace von 2001 - 2006Was, wenn er unterschiedliche Hüte trägt und wir alle einfach nur gar keine Ahnung haben, wie die einzelnen Hutformen heißen und sie daher einfach nur nicht unterscheiden können? Was ist überhaupt ein "Stetson"?
Kommen wir nun zur abschließenden und wichtigsten Frage
Den Hatman & seine teils tödlichen Kolleg*innen gibt es wirklich. Er ist weder ein Symptom der Schlafparalyse in Mischung des kollektiven Unterbewussten, er ist keine perfekte Guerilla Inception Marketing Kampagne, um durch unsere Träume die Hüte wieder salonfähig zu machen, weil wir alle nicht mal mehr wissen, was salonfähig bedeutet und er ist auch auf gaaar keinen Fall nur die Person vom Clubmate Ettikett Stimm selbst ab, ob TRUE oder SCHMU: https://www.instagram.com/unheimlichpodcast/ und hinterlass gern einen Kommentar, ob auch du schon vom Hatman oder den Schattenwesen besucht ehem HEIMgesucht wurdest.
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Einige Menschen, die ihre Augen aufschlagen, nur um eine gruselige Figur im Raum zu sehen, sagen; sie fühlten sich, als wären sie von innen nach außen heraus erstarrt. Also wie ein lecker dampfender Snack aus der Mikrowelle, der innen aber noch gefroren ist. Nur umgekehrt. Ihr wisst was ich meine.
Liegt das vielleicht daran, dass die Schattenfiguren aus uns selbst heraus kommen?
Produzieren wir selbst die Schatten, die uns verfolgen? Ich glaube “Ja", in jeglichem Sinne.
Die Monster, über die wir sprechen, die erschaffen wir auch.
Mit unseren Geschichten, lassen wir sie Formen annehmen und mit jedem weiteren Erzählen, tragen wir sie raus, in die Welt. Wo sie dann gewillte andere Opfer finden.
Zumindest metaphorisch.
Denn, nehmen wir an, es handle sich um eine spukhafte Traumgestalt, dann basiert sie, wie all unsere Träume, auf dem, was wir am Tag als Input aufnehmen.
Primen wir unsere Hirne also mit der Idee einer smart gekleideten Schattengestalt, dann wird die nächste Schattengestalt, die wir selbst sehen, vermutlich nicht unbedingt mit gammeligem Tshirt und zu kurzer Leggins rumflezen, sondern steht in eleganter Silhoutte mit hübschem Hut adrett vor unserem Bett.
Und damit wünsche ich euch, liebenden Zuhörenden (& Lesenden ; ) Gute Nacht & schöne Träume!
Der Hatman und die SchattenwesenUnheimlich
Podcast #26
Autorin: Franziska Ahorn